Nachhaltig
funktionierende Informationssysteme müssen bezüglich der Verwaltung der
Daten den gesamten Lebenszyklus der Inhalte (Content Life Cycle)
beachten. Eine häufig zu wenig oder zu spät beachtete Phase ist das
Löschen von Informationen.
Bei der Bestandsgarantie geht es darum, dass jede Information
solange nicht gelöscht werden darf, bis das garantierte Bestandsdatum
erreicht wird. Um Missverständnissen entgegenzuwirken: Das garantierte
Bestandsdatum hat nichts mit einem Ablaufdatum zu tun. Wenn die
Bestandsgarantie einer Information abgelaufen ist, so muss sie nicht
zwingenderweise gelöscht werden.
Dennoch kann angenommen werden, dass sich in einem Umfeld, in
dem das Konzept der Bestandsgarantie zur Anwendung kommt, neue
Perspektiven für intelligente Löschmechanismen auftun. Ungenutzte
Information kann identifiziert und gelöscht werden, kontextualisierte
Information bleibt erhalten. Bei Bedarf lassen sich alle Informationen
anzeigen, deren Bestandsgarantie abgelaufen ist. Die Reihung erfolgt
gemäß einem Ranking, in dem der Vernetzungsgrad und damit die Relevanz
(siehe oben) zum Ausdruck kommen. Entsprechend dem Ranking wäre
beispielsweise folgende Zuordnung automatisiert möglich:
(1) Hoch gereihte Informationen: die Bestandsgarantie wird erweitert, wenn dies von den Autoren zugelassen wurde.
(2) Mittel gereihte Informationen: Sie werden weiterhin verfügbar gehalten, die Bestandsgarantie wird aber nicht erweitert.
(3) Nieder gereihte Informationen: Sie werden gelöscht.