Die Baustelle der Fernwärmeleitung Nord-West geht nun langsam ihrem Ende entgegen!
Die Schächte werden nach und nach "geschlossen" und immer mehr Streckenabschnitte gehen in Betriebsbereitschaft. In einigen Wochen sind 3380 Meter Fernwärmeleitung Nord West fertig gestellt und Fernwärme kann zu den angeschlossenen Häusern geleitet werden.

Die Fernwärmeleitungen laufen in ca 18m Tiefe durch einen begehbaren Stollen aus Stahlbeton. Um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, wie so ein fertiger Stollen aussieht, sind wir für Sie in den Schacht hinunterugefahren.


Die Stollen sind mehrere 100m lang - oft erstrecken diese sich sogar über eine Länge von mehr als einem Kilometer.
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Alfred Weber ist mittlerweile seit über 20 Jahren bei der Wien Energie Fernwärme, sein Verantwortungsbereich ist Projektleiter für die Errichtung von Fernwärmeleitungen, wobei er speziell die Haupttransportleitungen „das Herz des Fernwärmebetriebes“ baut.
Nach seiner HTL-Maschinenbauausbildung konnte er im Bereich Anlagenbau sehr viel Erfahrung u.a. auch im Ausland wie in Nigeria sammeln, die ihm noch heute zugute kommt.

Als Projektverantwortlicher der Fernwärmeleitung Nord-West ist Alfred Weber von der ersten Stunde bis zur Übergabe an die Abteilung „Erhaltung“ für den Bau der neuen Fernwärmeleitung Nord-West zuständig. Er hat sozusagen das „generelle Overhead“ in seiner Hand.
Vor Baubeginn liegt seine Hauptverantwortung vor allem in der Projekterstellung, technische Auslegung und in der Durchführung des Genehmigungsverfahrens. Während der Realisierung des Projekts muss neben der Einhaltung der Termine auch die Einhaltung des finanziellen Rahmens bis zur letzten Stunde überwacht werden.

Herausforderungen kann er eine Menge aufzählen. Das fängt schon vor dem ersten Spatenstich an: durch einen Einspruch bei der EU-weiten Ausschreibung (Einspruch bei der Vergabekontrollkommission) kam es bei der Fernwärmeleitung Nord-West schon vorab zu Verzögerungen. Dies hat Auswirkungen auf die gesamte Bauzeit der Fernwärmeleitung, erklärt Alfred Weber dem Weblog-Team, so sind die geplanten Anschlüsse an das Bestandsnetz von Sommer in den Herbst gerutscht und mussten durch aufwändige Baufasenumstellungen wieder in den Spätsommer „zurückgeschoben“ werden. Die Fernwärmekunden sollen ja vom Umschluss möglichst nichts spüren!

Neben seiner Projektverantwortung vertritt er auch seinen Abteilungsleiter und ist somit im weitesten Sinn für den Fernleitungsneubau in ganz Wien zuständig.

Bleibt nach einem langen Tag auf der Baustelle bzw im Büro noch ein wenig Zeit, verbringt Alfred Weber diese u.a. gerne mit Laufen, Basketball und Tanzen.

Portrait - Bernhard Traunfellner



Bernhard Traunfellner ist nach dem Studium des Bauingeniuerwesens vor zwei Jahren zu Projekten der Wien Energie Fernwärme gestossen.

Im technischen Innendienst der ARGE Bau ist er vor allem für die Prüfung von deren Subunternehmen, die Arbeitszeiterfassung und Nachtragsbehandlung sowie den wirtschaftlichen Soll- und Ist-Vergleich verantwortlich. Den wirtschaftlichen Erfolg für die Bau ARGE Nord-West zu erzielen, ist die Herausforderung für Bernhard Traunfellner.
Zu seinen Aufgaben auf der Baustelle gehört jedoch ebenso die Fotodokumentation des gesamten Ablaufs.

Ob Fußball, Volleyball oder, Tennis - Sport steht in seiner Freizeit ganz oben auf der Liste.

Portrait - Alfred Spieß



Bei Alfred Spieß fließen sozusagen alle Fäden zusammen: Als Baustellenleiter überwacht er die gesamte Errichtung der Fernwärmeleitung Nord-West.

Bevor der gelernte Installateur und Schweißwerkmeister 1977 zur Wien Energie Fernwärme kam, war Alfred Spieß jahrelang auf diversen Baustellen im Ausland (u.a. auch in der Türkei) tätig.

Als Baustellenleiter der Fernwärmeleitung Nord-West ist Alfred Spieß für die komplette Bauüberwachung verantwortlich: Zu seinen vielen Aufgaben gehören die Planfreigabe und der Kontakt mit den Anrainern genauso wie die Qualitätskontrolle und die Schweißnahtprüfung. Unter die Qualitätskontrolle fällt u.a. die Eisenbeschau, "bei der wird geprüft, ob der Betonstahl bei den Schächten auch richtig eingebracht wurde", erklärt Alfred Spieß dem Weblog-Team. Bei der Schweißnahtprüfung geht es - wie das Wort schon sagt - um die Überprüfung der Schweißnähte an den Rohren.

Zu den Herausforderungen "am Bau" gehört es vor allem, Entscheidungen sehr schnell und effizient zu treffen. Besonders dann, wenn es zu "Umplanungen" kommt - wenn sich also Abweichungen vom ursprünglichen Plan ergeben - ist die Kompetenz nötig, in kürzester Zeit das richtige zu tun. Sonst kann es in der Folge auch Probleme geben, termingerecht fertig zu werden.

Mit den vielen Mitarbeitern hat er keine wirklichen Schwierigkeiten: "Wenn man mit den Leuten schon so viele Jahre zusammengearbeitet hat, gibt es ein blindes Verstehen", so Alfred Spieß.

Im nächsten Jahr, nach 28 Jahren bei der Wien Energie Fernwärme und nach dem Abschluß der Fernwärmeleitung Nord-West, wird Alfred Spieß in Pension gehen und dann endlich viel Zeit für sein liebstes Hobby haben: das Golfen.

Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht das WeblogTeam!

Heute - Montag, den 20.12. - geht ein weiteres Teilstück der Fernwärmeleitung Nord-West in Betriebsbereitschaft. Von der Spittelau (Schacht 1) bis zur Lorenz-Müller Gasse (Schacht 9) kann nun die Fertigstellung eines weitere Streckenabschnitts gefeiert werden.

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie lang eigentlich die komplette Fernwärmeleitung Nord-West ist?

Sie werden es kaum glauben, aber es sind über drei Kilometer Fernwärmeleitung.
Die Fernwärmeleitung Nord-West ist sozusagen in drei Abschnitte eingeteilt: Der erste Abschnitt am ÖBB-Gelände vom hinteren Bereich des Floridsdorfer Bahnhofes bis zur Angererstraße ist 1500 Meter lang. Der zweite Abschnitt vom Schacht 9 in der Adalbert-Stifter-Straße bis zur Spittelau misst ganze 1156 Meter. Und 724 Meter ist der dritte Abschnitt vom Zielschacht in der Angererstraße bis zum Schacht in der linken Nordbahngasse lang. Die komplette Fernwärmeleitung Nord-West ist also ganze 3380 Meter lang.

Der sogenannte Gleitschuh ermöglicht die Bewegung der Rohre, die durch die Wärmedehnung entsteht. Diese Wärmedehnung entsteht, wenn durch die Fernwämeleitungen das erhitzte Wasser fließt. Durch die Vorlaufleitungen fließt das Wasser mit circa 160 Grad, das erkaltete Wasser in den Rücklaufleitungen ist immerhin noch 70 bis 80 Grad heiß. Der Zustand Wasser wird durch einen entsprechend hohen Druck - bis max. 25 bar - in der Rohrleitung gewährleistet.


Dieser Gleitschuh wird auch Lagerschuh genannt. Spezielle Führungslager übernehmen die Führung der sich bewegenden Leitung.

Die Leitungen dehnen sich bei Vollast 2,4mm pro Meter aus. Die Dehnung bewirkt, dass sich die Leitungen hin und her bewegen. Um die Spannungen in den für die Wärmeausdehnung erforderlichen Dehnschenkel möglichst klein zu halten bzw. die Rohrgelenkskompensatoren möglichst optimal auszulasten wird die Fernwärmeleitung vorgespannt.
Dies muß man sich folgender Maßen vorstellen: 100 Meter Leitung dehnen sich circa 240mm vom Fixpunkt (siehe unten) aus - die Hälfte davon wird vor der in Betriebnahme vorgespannt.


Vorgespannte Leitungen in Schacht 1.

Die Leitungen werden um die Hälfte der Dehnung vorgespannt. Dies geschieht, indem ein Stück der Leitung herausgeschnitten wird.


Die Rohrgelenke nehmen die Bewegung in den Schächten auf.


Fixpunkt Schacht 1

Der Rohrleitungsfixpunkt sichert, dass die Rohrleitung an einem Punkt fix verspannt ist und sich nur nach rechts und links bewegen kann. Der Rohrleitungsfixpunkt sorgt dafür, dass es sozusagen zu einer „kontrollierten“ Bewegung kommt. Die Leitungen sind fest mit dem Rohrleitungsfixpunkt verbunden, der über eine Schweißplatte mit dem Bauwerk verankert ist.

Schacht 1 direkt bei der Spittelau ist sozusagen der erste Schacht der Fernwärmeleitung Nord-West. Hier fehlen bis zur endgültigen Fertigstellung nur noch die Stahlkonstruktionen wie u.a. Leitern für einen späteren Ein- und Ausstieg und die Isolierung der Rohrleitungen. Und natürlich muss die Decke wieder eingezogen werden.


Die fast fertig isolierten Rohre im oberen Teil des Schachtes.


Blick in den im Prinzip fertigen Schacht.