Im virtuellen Umfeld von Hochschulen ist in letzter Zeit zunehmend
ein Phänomen zu beobachten, das für die Zukunft von
Bildungseinrichtungen von maßgeblicher Bedeutung sein könnte. Die Rede
ist von selbstgesteuerten Lerngemeinschaften, die das Internet nutzen,
um sich gegenseitig bei der Bewältigung des Studiums zu unterstützen.
(Auf von Lehrenden didaktisch inszenierte Blended Learning Kurse wird
im Rahmen dieses Beitrags nicht eingegangen.)
Derartige Lerngemeinschaften entstehen häufig durch studentische
Eigeninitiative außerhalb der steuerbaren Infrastruktur und damit des
Einflussbereiches von Universitäten. Es gibt aber auch Fälle, in denen
Bildungseinrichtungen Community Infrastruktur anbieten, diese aber von
den Studierenden nicht angenommen wird. Dieser Beitrag stellt sich die
Frage, welche Vorteile es für Hochschulen und Studierende bzw.
Absolventen haben könnte, wenn virtuelle selbstgesteuerte
Lerngemeinschaften auf dem Boden der Hochschule entstehen und unter
welchen Bedingungen sie langfristig gedeihen könnten.